Am Samstag den 28.09.2013 war ich auf der u.a. von Foto TV präsentierten Roadshow zur OM-D E-M1 von Olympus in der Magnus Hall in Hamburg.
Wie ich ja hier u.a. geschrieben hatte, bin ich ja von der Nikon D600 zur Olympus OM-D E-M5 gewechselt und hatte daher Interesse an der „Neuen“. Wobei offiziell wird die E-M5 noch angeboten, weil die E-M1 der offizielle Nachfolger der E5 sein soll. Somit wird es keine FourThird (FT) Kamera in Zukunft angeboten, sondern nur noch MicroFourThird (mFT).
Mit der E-M1 hat Olympus den sogenannten Dual Fast Autofokus ins Rennen geschickt, der einmal mit dem Kontrast-AF mit den aktuellen mFT-Objektiven super schnell arbeitet und auf den Phasen-AF umschaltet, sobald an der E-M1 ein FT-Objektiv adaptiert wird. Die als gerne „alte“ Objektive bezeichneten FT-Objkeitve werden im übrigen noch heute gefertigt, da es hierfür bei mFT oft noch keine Alternative gibt.
So nun genug der Hintergründe, nun zu meinen Eindrücken.
Die Magnus Hall präsentierte sich in einem festlichen und schummerigen Licht. Fand ich interessant, da man ja sagt, dass mFT ja schnell zum Rauschen neigt. Nun war an den einzelnen Ständen genug Licht, aber ich kann mich bei meinen eigenen Bildern nicht beschweren. Man muss auch dazu sagen, dass die Rauschreduzierung bei Apterure auch nicht unbedingt gut ist.
Am Stand 1 wurde die AF-Geschwindigkeit präsentiert. Das hatte ich mir aber nicht genau angesehen, da hier eine Ballerina auf einem Trampolin gesprungen ist. War für mich nicht so praxisnahe, da für mich eher eine Bewegung auf mich zu interessanter gewesen wäre. Nun bin ich aber auch nicht so der Action-Fotograf. Allerdings konnte ich es selber testen, da man auch die Kameras zum Anfassen und probieren vor Ort hatte.
Hier kann ich sagen, dass die gefühlte Geschwindigkeit im Vgl. zu meiner E-M5 mit den mFT-Objektiven leicht zugelegt hat. Wo es sich sehr stark bemerkbar macht, wenn man FT-Objektive adaptiert. Hier ist die gefühlte Geschwindigkeit bei der E-M1deutlich schneller, als bei meiner E-M5. Allerdings hätte ich gedacht, dass sie noch schneller ist. Wobei der Test den ich durchgeführt habe, war unter den echt düsteren Voraussetzungen vor Ort.
Am Stand 2 wurde die Bildqualität präsentiert. Auch hier hatte ich nur kurz geguckt, da Testcharts nicht so mein Ding sind. Ich gehe aber davon aus, dass die Qualität mindestens so gut ist, wir bei der E-M5 und aufgrund des Wegfalls des Anti-Aliasingfilter sicher etwas schärfer.
Am Stand 3 wurde Lightpainting mit Live-Bulb (hier sieht man auf dem Display, wie sich das Bild langsam „entwickelt“, bis man den Auslöser nochmals drückt) gezeigt. Das fand ich in sofern interessant, weil das die E-M5 auch kann.
Am Stand 4 wurde Drop-on-Drop / Speed gezeigt. Hier war die E-M1 ca. 5mm über einer Wasseroberfläche und es wurden Wassertropfen ins Wasser getropft, hierbei mit 10 Bilder/s und entsprechenden Blitzen gefeuert. Da waren echt beeindruckende Bilder von eingefrorenen Wassertropfen dabei. Im übrigen war die OM-D nachher richtig schön nass, was ihr nichts ausgemacht hatte. Voraussetzung für die Wasserfestigkeit sind derzeit aber die Verwendung des Kit-Objektives (12-50) und des 60er Macros von Olympus. Andere sind derzeit noch nicht abgedichtet.
Ansonsten konnte man sich an zwei weiteren Ständen die E-M1 entweder mit mFT- Objektiven oder mit FT- Objektiven testen. Was ich auch tat. Allerdings aufgrund des Ansturms leider nicht in Ruhe.
Die E-M1 ist hat etwas an Größe zugelegt. Weniger als die Fotos und Videos im Internet vermuten lassen. Sie wirkt aber aufgrund des größeren Griffs etwas größer. Sie liegt deutlich besser in der Hand und ist aber von der Bedienung so wie die E-M5. Auch das Menü ist genauso.
Dann war auch noch Marc Ludwig von Foto TV da, der auf der Bühne Ralf Man interviewt hatte. Der hat im übrigen dann auf der Bühne auch ein Liveshooting mit Dauerlicht präsentiert.
Was ich sehr interessant fand, war seine Aussage, dass er im Studio die Phase One nutzt und auch Outdoor, wenn er mit einem Lichtaufbau arbeitet und nicht soviel Action hat. Wenn er mit vorhandenem Licht mit viel Bewegung arbeitet, nimmt er die Oly. Ich hatte ihn in der Pause nochmals gefragt und er hatte nochmals bestätigt, dass er die Canon 5d MKII nicht mehr nutzt, da er von der Qualität der Oly sehr überzeugt ist. Im übrigen nutzt auch er die Gesichtserkennung.
Alles in Allem fand ich die Veranstaltung sehr gut gemacht. Ich hätte gerne noch mehr mit der Oly rumgespielt, aber es war recht viel los und ich wollte bei dem guten Wetter auch aus den Hallen raus.
Mir hat die E-M1 sehr gut gefallen. Sie liegt etwas besser in der Hand und aufgrund Wegfall des Anti Aliasing Filters gehe ich auch davon aus, dass die Bildqualität noch etwas besser sein wird. Wobei interessant wäre sie für mich aus ein paar wenigen Gründen:
- liegt besser in der Hand
- schnellste Verschlusszeit ist statt 1/4000s 1/8000s
- Fokuspeaking (vielleicht wird das ja noch bei der E-M5 per Firmware nachgerüstet)
Nachtrag:
Ich hatte ganz vergessen etwas zum Sucher zu erwähnen. Der ist so gut, dass er gar nicht auffällt. Will heißen, es stört einfach nichts. Er ist schön groß und im Prinzip pixelfrei (was bei der E-M5 auch schon fast ist). Ich hatte mal den VF-4 Aufstecksucher (soll die selbe Technik sein) mal auf meine gesteckt und ich wollte ihn nicht wieder zurückgeben. Nur sieht es etwas dämlich aus, wenn man auf der OM-D noch einen Aufstecksucher hat 😉
Hier noch ein paar Impressionen:
Ralf Man und Mac Ludwig mit dem 60mm f/2.8 Macro
Ralf Man und Mac Ludwig mit dem 12-50mm Kit-Objektiv
Ralf Mans meistbenutzte Haltung mit dem 12-50mm Kit-Objektiv
Ralf Man mal am Auge mit dem 12-50mm Kit-Objektiv
Und die ist wirklich nicht viel größer als die E-M5? Würde schon auch gerne mal eine in die Hände kriegen… Obwohl ich den Preis immer noch für zu hoch halte.
Ja ich hätte mal mit dem iPhone beide nebeneinander fotografieren sollen. Durch den Wulst wirkt sie größer, als sie wirklich ist.
Mal gucken, wie sich der Preis entwickelt. Die E-M5 hat ja auch mal 1.599,-€ ohne Objektiv gekostet. Zumindest habe ich den Preis in einer älteren Fotozeitschrift so gelesen. Und wenn ich ehrlich sein soll, halte ich von Olympus mehr, als von der D7000 (die ich auch mal hatte)
Ganz ehrlich: ich halte von Olympus mittlerweile auch mehr als von Nikon…
Die machen schon ganz coole Sachen und geben sich richtig Mühe. Meine erste DSLR war die E1 und aus „Not“ hatte ich mal eine E330, weil ich kurzfristig eine Kamera für einen Workshop brauchte.
Unser Hochzeitsfotograf hatte eine Oly, damals war das das Nonplusultra…
Kann mir jemand sagen, warum man freiwillig so eine unbequeme Fotografierhaltung einnimmt? Bei besonderen Perspektiven (bodennah, über Kopf,…) versteh ich ja die Verwendung des hinteren Displays. Aber für normale Positionen gibt es für mich nichts besseres als die Kamera am Auge. Nur so kann ich vernünftig das Bild komponieren. Und das immer noch nach bald 15 Jahren mit Digitalkameras.
Gefallen würde mir die M1/M5 schon, aber zwei Dinge hindern mich dann doch: ein kompletter Systemwechsel ist dann doch ein großer Schritt, der auch finanziell gestemmt werden will. Und auf der Objektivseite sind halt doch noch einige Löcher vorhanden. Wobei ich gerade gesehen habe, dass einige wichtige Objektive für diesen Herbst angekündigt wurden.
Inwiefern meint Ihr eigentlich, dass ich mehr von Oly als von Nikon hält? In welcher Hinsicht?
Hallo Helmut,
Danke für Deinen Kommentar und Meinung. Lt. Aussage von Ralf Man guckt er lieber mit zwei Augen aufs Display, weil er es so gewohnt ist von seiner Phase One. Ich selber guck meist auch durch den Sucher. Wobei ich mich immer öfter dabei erwische, dass ich doch aufs Display gucke, weil ich manchmal eben doch auf Brusthöhe fotografiere.
Welche Objektive fehlen Dir, die es auch nicht bei Panasonic gibt oder bei den (allerdings größeren) FT-Linsen?
Mehr von Oly als von Nikon halten ist gemeint im Hinblick auf Nikons jüngste Verfehlungen im Umgang mit Problemen (D600) und den betroffenen Kunden. Das gehört aber eigentlich hier nicht her.
Ich habe mir gerade überlegt, dass es – so seltsam das am Anfang auch klingen mag – nichts schlechtes sein muss, sich an das Display zu gewöhnen. Gerade die Streetfotografie vereinfacht es enorm, weil man schneller aus der Hüfte schießen kann und trotzdem die Komposition auf einen Blick sieht. Zudem fällt es leichter, auch aus außergewöhnlichen Winkeln gute Bilder hinzubekommen. Der einzige Grund, weswegen ich das Display an der DSLR nie nutze ist ja der, dass der Fokus so quälend langsam ist und sich das Display nicht kippen oder neigen lässt. Somit schaue ich immer durch den Sucher, würde mir aber wünschen, öfter mal von anderen Positionen aus (tief unten oder über Kopf) gute Fotos machen zu können.
Hallo Mark,
gut, wenn man vom MF kommt, mag man das gewöhnt sein. Ich komme halt vom klassischen Kleinbildformat. Und da (auch an @Jörg) ist es nicht so, dass ich nicht per Screen arbeiten will, sondern es mir einfach nicht sauber gelingen will.
Bezüglich fehlender Objektive sind es halt die üblichen Verdächtigen (ein 24-70, 2.8 Analogon, ein UWW (Zoom) und ein lichtstarkes Tele)
Das 24-70 gibts, wohl. Das hatte ich übersehen. Bei einem 14-24 oder Ähnlichem seh ich noch nichts passendes. Und Tele über 150mm (KB) gibts weder als FB noch Zoom. Von den Spiegelteles abgesehen.
Überhaupt scheint Panasonic fast die interessantere Objektivpalette zu haben. Neben den wohl „unabdingbaren“ 14mm und 45mm von Oly.
Aber wie gesagt, würde ich umsteigen wollen, wären das ein paar Tausender, wovon ich zwar einen Teil durch Verkauf meiner Nikonsachen reinbekommen würde, aber alles kann und will ich dann doch nicht weggeben, da meine Analogausrüstung behalten wird. Und einen Ersatz für mein lange gesuchtes und gerade bekommenes 70-180 Micro gibts wohl nie.
Und Shiftobjektive.
So werd ich evtl. mal meine E-P1 Zweitkamera gegen was Modernes tauschen, aber einen Komplettwechsel wirds wohl nie spielen.
Komplettwechsel bringe ich auch noch nicht fertig. Aber mal ne kleine MFT mit ner schicken Festbrennweite zum Spazieren gehen wäre schon irgendwann nicht schlecht… aber wir reden hier dann ja auch über Summen, wo ich mir dann jedesmal doch lieber eine neue Linse für meine Nikon kaufe. Ich finde MFT verdammt nahe dran. Gerade die Olys. Wasserdicht, klein, leicht, super Bildqualität, interessante Optiken. Wenn die irgendwann mal noch das letzte Quentchen Qualität schaffen und mit der überlegenen Dynamik / Lowlight-Fähigkeit von Vollformat gleichziehen (nahe dran sind sie ja), steige ich sofort komplett um – ohne mit der Wimper zu zucken.
Ich hab mir vor zwei Jahren oder so eine E-P1 als kleine Leicht-Dabei-Kamera gekauft. Wie gesagt, mit der Bildqualität bin ich eigentlich zufrieden, die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Aber eben der fehlende Sucher halt…
Hallo Helmut,
24-70 gibt´s das mFT 12-35 von Pana oder das mFT 12-40 von Oly
UWW Zoom gibt´s einmal das mFT 9-18mm oder FT 7-14mm (ziemlich groß im Vgl.) von Oly oder das mFT 7-14mm von Pana.
mFT 75 von Oly wäre zum 150er und drüber Festbrennweiten FT 150 und FT 300 von Oly
Gut 50-180 Micro wüsste ich nichts. Und Tilt-Shift würde mir nur ein Adapter einfallen.
Unabdingbare Festbrennweiten bei Oly bei mFT sind: 12, 17, 45, 60 Macro, 75mm und bisher hat Pana die bessere Auswahl bei den Zoom, was sich aber mit der Pro-Reihe bei Oly (12-40 und 40-150) ändert.
Und (@Jörg) den radikalen Wechsel von Nikon zu Oly bereue ich bis heute überhaupt nicht. Wobei ich nicht angefangen habe Nikon zu hassen, nur finde ich in Moment, was Oly und Pana derzeit auf die Beine stellt sehr gut. Und wenn ich mal weiter gucke ist da Sony auch dabei. Einmal die Nex-Reihe und auch bei den Alphas bin ich der Meinung, dass O,P und S derzeit etwas innovativer sind, als N und C. Aber das ist derzeit mein persönliches Empfinden.
Hier auch noch mal der Link zu den noch produzierten FT-Objektiven von Olympus:
http://www.olympus.de/site/de/c/lenses/digital_slr_lenses/top_pro_lenses/zuiko_digital_ed_7_14mm_140/index.html
Ich denke Dein „persönliches Empfinden“ entspricht durchaus der Realität. O,P und S sind in der Rolle der „Herausforderer“ und bringen definitiv die interessanteren Geräte (das muss ich eingestehen, auch wenn ich meine D600 im Moment noch nicht hergeben will – aber schon die Tatsache dass meine Gedanken immer wieder um die Oly’s kreisen, verrät ja viel).
Es zwingt Dich auch keiner 😉 und es gibt eben auch manchmal Momente, wo ich mir doch schonmal eine Vollformatkamera wünschen würde, aber das vergeht auch wieder schnell. Die einzige Vollformat, die in der ähnlichen Größe ist, wäre eine Leica M 😉
…und die ist leider für 90% aller Menschen unbezahlbar… LEIDER.
Ja und auch mit deutlichen Einschränkungen behaftet. Ich nenne da nur Objektivauswahl (selbst wenn ich die R-Objektive dazuzähle) und die Naheinstellgrenze von min. 70cm
Wobei ich ganz scharf auf eine Monochrom bin 😉
Oh ja, ich auch. Die soll ja bauartbedingt irrsinnig scharf und detailliert sein… Aber gerade die Monochrom, im Grunde immer eine Zweitkamera… ich find es schade, dass Leica gerade die leidenschaftlichen Enthusiasten und normalen Menschen ausschließt und lieber den Markt der überteuerten Statussymbole für reiche Juppis bedient.
Würde eine Kamera wie die M-E zusammen mit einem 35mm F2.8 bei ungefähr 3000 – 3500 Euro liegen würden die eine ganze Menge mehr Kunden kriegen ohne dabei Gesicht zu verlieren. Aber so werden die Geräte weiterhin als Mode-Accessoire von Hollywood-Stars durch die Gegend getragen. Schade für so eine alte, gute Marke mit so viel Tradition. Sorry für die Abschweifung!!
Es gibt in einer LFI ein interessanten Bericht, warum Leica nicht günstiger produzieren kann, weil sie die Produktion nicht höher fahren können. Ich such den nochmals raus und melde mich mal. Echt interessant und nachvollziehbar
@Mark: ja, die FT Objektive hab ich vergessen, kann man aber derzeit „nur“ mit der M1 verwenden. (Zumindest sinnvoll).
Das Micro von Nikon ist ja überhaupt einzigartig, das hat kein anderer Hersteller. Wäre jetzt auch nicht unbedingt das Killerkriterium, allerdings wie gesagt, lief ich dem Ding lange hinterher.
Und die Tilt-Adapter bringen mir nicht viel. Erstens benötigt man dazu erst wieder Fremdlinsen und zweitens sind das reine Tilt-Adapter. Zumindest kenne ich keinen Shift-Adapter. Und mir gehts bei den Objektiven hauptsächlich ums Shiften, weniger um den Titlt. Ich hab derzeit auch nur ein reines Shift.
Die neue Pana GX7 scheint ja auch recht interessant zu sein. Scheint in ein paar Dingen etwas besser als die Oly zu sein, andere Sachen macht sie wiederum schlechter.
Aber im G&G bin ich mit dem was mir Nikon seit Jahrzehnten bietet sehr zufrieden und vorallem kann ich die Kameras „im Schlaf“ bedienen. Die Durchgängigkeit bei den Bedienelementen ist mMn einzigartig.
Und Sony kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Die sind von der Ergonomie für *mich* absolut ungeeignet. Zudem ist das Objektivprogramm mir sowieso ein Rätsel.
Das ist das gute bei der OM-D, ich konnte mir die Schalter und Drehräder so programmieren, dass sie ähnlich der Nikon sind.
Aber nichtsdestotrotz sind für mich die Nikons immer noch tolle Kameras
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