Durch meinen Jobwechsel war mein Urlaub mit dem Umzug nach Berlin bestimmt und ich musste mich irgendwie in die bestehende Urlaubsplanung einreihen. Daher hatte ich noch ein paar Tage Ende November/Anfang Dezember 2019, die ich bei schönem Wetter verbringen wollte. Da blieb eigentlich nur Ägypten übrig, wenn man auch noch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis haben möchte.
Da ich für eine Woche nur Erholung und Nichtstun haben wollte, bin ich dann in einem Erwachsenenhotel an der Soma Bay gelandet. Nein, es ist kein Swinger Club, sondern sind dort nur keine Kinder unter 14 Jahre „zugelassen“. Um es schon vorab zu sagen, wer wirklich seine Ruhe haben möchte, ist es eine 100%ige Empfehlung.
Die Anreise war etwas chaotisch, da ich der Meinung war am Vorabend noch auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Hier habe ich dann noch versäumt etwas Bargeld zu ziehen, was sich als großer Fehler herausstelle. Nach dem Flug, der ruhig und recht kurzweilig war, muss man bei der Einreise ca. 25€ für das Visum bezahlen, was sich mit 15€ in der Tasche als etwas schwierig gestaltet. 😉 Aber ist ja kein Problem, denn Geldautomaten standen dort auch, nur leider haben die mir verweigert Geld auszuspucken. Hier zeigte sich, dass ich entgegen meinen sonstigen Reisen sehr schlecht vorbereitet war, denn ich hatte mich nicht um den Wechselkurs gekümmert und auch mich auch nicht bei DKB erkundigt bzgl. der Ziehung im Ausland. Erst dachte ich, dass DKB die Karte blockiert hat, weil ich im Ausland war und vor Kurzem noch in Deutschland. Aber nein, da ich den Wechselkurs nicht auf dem Schirm hatte, hab ich einfach nur zu wenig ziehen wollen. Ich hätte min. 50€ ziehen müssen. Naja, es gibt Gott sei Dank nette Mitreisende, die mir Geld geliehen haben und ich es per Paypal zurückgezahlt habe. Vodafone sei Dank, dass die gute Auslandtarife haben.
Hier mal mein erster Protipp, vor Antritt der Reise für ausreichend Bargeld sorgen, mit der Bank Kontakt aufnehmen, wie was funktioniert und sich vor Ort einen Prepaidsimkarte kaufen. Auch wenn Vodafone Auslandstarife hat, die OK sind, sind die Tarife vor Ort besser. Da ich dachte, dass meine Kreditkarte gesperrt ist, habe ich nicht versucht eine Prepaidkarte zu kaufen.
Als ich dann nach einer Stunde Fahrt im Hotel in der Mitte von Nichts (was ich aber auch wusste) angekommen bin, wurde ich erstmal sehr freundlich in Empfang genommen und auch mein Zimmer war schon fast bezugsfähig. Mit hatte man aber erstmal angeboten mein Mittag zu essen, da die Zeit fast vorüber war. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet noch Mittag zu bekommen.
Beim endgültigen Checkin habe ich gelernt, dass es All inclusive gibt und auch noch eine Steigerung – ich war verwirrt. Gegen Aufpreis waren Wasserflaschen auf dem Zimmer enthalten, überhaubt auch Wasserflaschen am Strand statt nur „gezapftes“ Wasser, die Wahl zwischen Bier im Becher oder Dosenbier zum mitnehmen, statt nur Becher. An der Bar eine Stunde länger Getränke ohne Aufpreis und noch ein paar Dinge mehr. Da ich keine Lust hatte im Urlaub viel nachzudenken, habe ich die 30€ Aufpreis gezahlt (in der Hoffnung, dass meine Kreditkarte am letzten Tag funktioniert).
So nun war ich endlich da und ich konnte mich orientieren. Das Hotel war zwar in der Mitte von Nichts, aber direkt am Strand, die Temperaturen waren sehr angenehm, wobei ich abends einen Pullover brauchte. Mit DKB konnte ich mittlerweile klären, dass meine Karten funktionieren, ich nur zu wenig ziehen wollte. Den Wechselkurs hatte ich auch mittlerweile – soweit so gut, nur im Hotel war kein Geldautomat und auch keine Möglichkeit eine Prepaidsimkarte zu kaufen. So war ich dann vom langsamen Hotel-WLAN abhängig und leider auch vom leicht eingeschränkten Datenvolumen von Vodafone. Bargeld brauchte ich ja eigentlich nicht, denn es war ja ein All In Hotel und in der Nähe nichts zum Ausgeben. Nur Trinkgeld konnte ich keines geben. Naja, jetzt erstmal relaxen und Sonntag war ja der Reiseleiter da und mit ihm wollte ich das dann klären. Um es kurz zu machen, er war sehr pragmatisch, da ich eh eine Tagestour gebucht hatte, hat er einfach mehr bei der Kreditkarte abgebucht und mir das Geld bar ausgezahlt. Denn der nächste Geldautomat wäre über eine Stunde Fußweg gewesen.
So nun ging die Erholung richtig los. Tagsüber am Strand gelegen und im iPad gelesen. Da meine Haut schon länger keine richtige Sonne gesehen hat, habe ich lieber im Schatten gelegen. Das war auch im Falle des iPad besser, denn in der Sonne kann man auf dem Display leider nichts sehen. Hier ist ein Kindl sicher deutlich besser.
So und nun ein paar Worte zum Hotel. Es war wirklich wie beschrieben, sehr abgelegen und direkt am Strand. Eine Tauchschule vor Ort, eine Strandbar, ausreichend Liegen, ein Handtuchservice und insgesamt sehr nettes und aufmerksames Personal. Das Essen war gut, wenn auch keine riesige Auswahl und ich hätte mir noch das eine oder andere mehr Landestypisches gewünscht. Die anderen Gäste hatten genau das gleiche Ziel wie ich, sodass es wirklich sehr ruhig und entspannt war – keine Partymäuse, die bis 23Uhr ihren Pegel haben bzw. tagsüber halten müssen.
Meine Tagestour ging dann Richtung Luxor, um den Tempel von Karnak, Tal der Könige und Tempel der Königin Hatschepsut zu besichtigen. Der Reiseleiter war sehr freundlich und auch ein wandelndes Lexikon. Sehr viele Informationen, die ich dort aufnehmen konnte. Wie es aber immer so ist, das meiste ist wieder vergessen.
Die Reise ging im Prinzip durch die karge Wüstenlandschaft und einige Orte bis wir in Luxor eingetroffen sind. Auch wenn es ein strammes Programm war, hatte ich nie den Eindruck gehetzt zu werden. Da auch Nebensaison war, waren die Tempel und sonstigen Sehenswürdigkeiten nicht zu überlaufen. Nachdem wir den Tempel von Karnak und das Tal der Könige (hier durfte man seine Kamera nicht mitnehmen) besichtigt hatten, gab es erstmal ein Mittagessen und eine kleine Bootsfahrt auf die andere Seite, wo wir dann Richtung Tempel des Hatschepsut ging. Natürlich durfte eine Besichtigung eine Steinmetzes (es gibt hier viel Basalt, Alabaster, Granit usw.) nicht fehlen. Hier muss man aufpassen, dass man nicht zuviel kauft, da die Sachen im Vgl. zu den „freien“ Händlern sehr teuer sind. Angeblich sind die Andenken der „freien“ Händler von minderwertiger Qualität. Sehen und fühlen konnte ich allerdings nicht.
Späten Nachmittag ging es dann auf die Rückreise und wir sind dann im Dunkeln wieder im Hotel angekommen.
Die restlichen Tage habe ich dann wieder mit faulenzen, Bier trinken, spazieren gehen und fotografieren verbracht. Auch wenn es in der Mitte von Nichts war, gab es einiges zu entdecken.
Einige sehr nette Menschen habe ich auch kennengelernt und mit denen die Abende auf der Hotelterasse verbracht.
Ruckzuck war die Woche vorbei und die Stunde der Kreditkarte kam. Da ich auf der Tagestour Geld holen konnte, wusste ich, dass sie eigentlich funktionieren müsste. Aber, sie funktionierte natürlich erstmal nicht 😉 Das lag aber Gott sei Dank am Hotel nicht an mir, sie hatten schon den ganzen Tag Probleme. Aber letztendlich ging alles gut.
Leider ist auch was Negatives aufgefallen, dass leere Flaschen und auch andere Abfall einfach in die Wüste abgeladen werden. Eine der Hotelgäste hatte zwischendurch was eingesammelt und ins Boot geworfen.
Mein Fazit:
Wer wirklich mal richtig entspannen möchte und ohne Kinder reist, dem kann ich nur ein Erwachsenenhotel empfehlen. Einreisebestimmungen lesen, ausreichend Geld für die ersten Tage dabei haben, mit dem Kreditkarteninstitut vorher klären, worauf zu achten ist, bei Tagestouren etwas auf die Händler achten, damit man nicht zuviel Geld ausgibt sind auch klare Empfehlungen.
Ich kann Ägypten auch oder gerade außerhalb der Touristenhochburgen alá Hurghada empfehlen, vor allem wenn man sich entspannen möchte.
Die Bilder sind im übrigen mit der Fujifilm X-Pro 3 und dem 16mm 2.8 sowie der Sigma fp und dem 45mm 2.8 und dem iPhone 11 entstanden.
Hm, als Familienvater finde ich ja Hotels (oder auch Restaurants) in denen ich „ausgeschlossen“ werde etwas problematisch. Einerseits kann ich grundsätzlich den Wunsch nach Ruhe und Erholung verstehen – andererseits ist das schon ein wenig diskriminierend.
Sei’s drum – netter „Ausflug“ und vor allem tolle Bilder aus den touristischen Hotspots (ups – darf man das heute noch schreiben???).
Hallo Oli,
danke für Dein Kommentar und Dein Lob.
Ja Anfangs dachte ich auch an einer leichten Diskriminierung. Ich kann Dir allerdings sagen, nachdem ich in dem Hotel war, wo über 80% Eltern waren, die entweder schon erwachsene Kinder hatten oder ihre Kinder bei den Großeltern gelassen haben, dass sich keiner diskriminiert gefühlt hat.
Außerdem muss man auch mal die andere Seite sehen, wenn es solche Hotels nicht geben würde, werde ich als kinderloser „gezwungen“ zu akzeptieren, dass ich keine Ruhe am Strand bekomme.
Solange es Alternativen („normale Hotels“, Familienhotels (darf ich da als Single hin?), Erwachsenenhotels) gibt, finde ich es nicht diskriminierend.
Liebe Grüße Mark