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Aperture oder Lightroom?

ja das ist immer wieder eine Frage, die sich einige im Netz oder auch sonst fragen. Ich auch.

Ich konnte jetzt mal mehr oder weniger vergleichen und möchte mal ein paar Gedanken hierzu loswerden.

Wie vielleicht der Eine oder Andere weiß, bin ich Aperture-Anwender der ersten Stunde. D.h. ich bin leidensfähig. Wer die 1.0 kennt weiß was ich meine 😉

Da ich (mal wieder) eine Leica mein Eigen nannte, hatte ich die Möglichkeit Lightroom ausgiebig testen zu können. Unter Zuhilfenahme von einigen der vielen Tutorials im Netz konnte ich mich da einigermaßen schnell einarbeiten.

Was meinen Workflow angeht muss ich sagen, LR kommt an Aperture trotz der Version 4 oder auch mittlerweile 5 beta nicht ran. Mir gefällt halt, dass die gesamte Verwaltung der Dateien auf Wunsch Aperture übernimmt. Ich muss mir über Dateistruktur überhaupt keine Gedanken machen, aber ich kann, wenn ich will. Ich ordne in Aperture nur nach Hauptordnern (z.B. Workshops, Photowalk, Veranstaltungen usw.), hier drin dann nach Projekten und innerhalb der Projekte vielleicht noch Alben. Ferner liebe ich es, dass man egal wo man ist (z.B. Diashow, Druck, Fotobuch usw. immer dort auch die Bilder bearbeiten kann, ohne dass ich in das Bearbeitenmodul muss. Auch finde ich es einfacher Projekte, die ich z.B. auf meinem MacBook Pro angelegt, teilweise bearbeitet habe zu exportieren und zum iMac zu importieren. Hier finde ich LR etwas komplizierter, da ich mir hier vorher Gedanken machen muss, ob ich einen Katalog exportiere oder eine Sammlung. Hier muss ich dann auf dem anderen Rechner dann auch einen leichten Eingriff in meine Dateistruktur machen. Es ist nicht soooo schlimm, aber eben m.E. etwas umständlicher.

Was ich an LR deutlich besser finde, allerdings erst ab der Version 4, dass sind die Themen, Lichter, Tiefen, Weiß und Schwarz und nicht zu vergessen Klarheit. Auch Verläufe erleichtert einen das Leben ungemein, wenn man es nutzt. Leider konnte man bei der 4er Version nur Staub, Pickel usw. nur Wegstempeln, was sich allerdings bei der 5er geändert hat. Hier kann ich jetzt auch endlich mal eine Narbe wegbekommen oder auch mal einen Baum usw.. Das geht auch bereits mir Aperture, aber im Vgl. nicht so gut, wie mit LR5. Alle anderen Bearbeitungen sind m.E. bei den beiden Programmen auf Augenhöhe.

Nik-Filter oder auch andere lassen sich bei beiden Programmen integrieren und auch der Export zu Flickr, Facebook & Co. ist bei beiden möglich. Orte kann LR mittlerweile auch, nur Gesichter noch nicht.

Warum habe ich jetzt seit Anfang des Jahres LR nicht nur probiert, sondern auch aktiv genutzt?

Ganz einfach, ich habe die Ergebnisse von LR der DNGs der Leica mit Aperture nicht nachbilden können. Oder ich habe die entsprechenden Regler nicht gefunden 😉

Aber warum stelle ich diesen Vergleich jetzt an und LR wieder in Frage?

Naja, nun bin ich die ganze Zeit mit der Bedienung nicht ganz warm geworden. Ferner fotografiere ich derzeit wieder mit der D600 und nicht mehr mit der Leica (sie wird wieder verkauft – die Gründe hierfür werde ich bei Gelegenheit auch mal niederschreiben) und hatte mir gestern mal den Spass gemacht und ein paar Bilder sowohl mit LR entwickelt, wie auch mit Aperture und da konnte ich kaum Unterschiede ausmachen, aber mal wieder im Workflow. Hier ist für mich Aperture einfach besser.

Was ich aber auch feststellen musste, LR hat auch Kamera- und Objektivkorrekturprofile integriert, die ich aber bei Leica aufgrund der Top Objektive nunmal nicht benötige, bei dem 24-120 von Nikon eigentlich schon. Das aber nur im direkten Vergleich. Mal gucken, wie sich die Festbrennweiten von Nikon so schlagen.

So was tun? Ich bin hin- und hergerissen. Wenn ich wüsste, was Apple nun mit Aperture macht. Lassen sie es sterben oder kommt da noch was? Wenn letzteres, dann würde ich Aperture auf jeden Fall weiter nutzen. Wenn der erste Fall eintritt, dann natürlich mit LR. Denn mit der 5er Version wird auf jeden Fall Aperture Adobe davonziehen.

 

16 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Guido sagt:

    Hallo Mark,
    ja ich kann das soooo gut nachvollziehen.
    Habe mir heute (mal wieder) LR5 heruntergeladen und mich 3h intensiv mit dem Programm beschäftigt. Leider komme ich immer wieder zum gleichen Fazit.
    Die Bildbearbeitung mit LR ist top: Objektivkorrekturen, Sehr viele Detailregler etc.
    Aber das UI ist und bleibt eine Katastrophe: kompliziert, verschachtelt, viele Mausklicks um eine Aktion durchzuführen. Dazu kommen Tastaturbefehle, die nicht personalisiert werden können und und und.
    Ich werd mit LR einfach nicht warm. Ich hoffe inständig, dass Apple Aperture nicht sterben läßt und AP4 in den Startlöchern ist und bzgl. Bildbearbeitung und vor allen Dingen Objektivkorrektur zu LR aufschließt. PT-Lens als Plug-In geht zwar, ist aber aus meiner Sicht nur eine Krücke.

  2. Marco sagt:

    Vielen Dank für den Artikel. Ich kann mich auch echt nicht entscheiden. Ein großer Vorteil bei Aperture ist zudem noch, dass es die ganzen Tags von iPhoto übernimmt sowie die Gesichtserkennung. Die Autotonwertkorrektur von Lightroom ist zwar sehr stark, die anderen Regler liegen mir aber zu versteckt.

    Meinem Vorredner kann ich mich nur anschliessen und hoffen, dass Apple an der Aperture-Front noch was tut.

  3. DaG sagt:

    hallo mark,
    ich nutzt zu 99% apples aperture. das vor allem wegen dem retuschier, und kopier pinsel. da kann auch der neue von lightroom 5 nicht mithalten. ab und zu noch ps 6.

    ich hoffe schon das apple aperture weiter entwickelt. sie haben es mit final cut gemacht, und vor kurzem wurde das neue logic rausgebracht. so sind film und musik bedient worden. deshalb glaube ich auch das apple die aperture fans nicht vergesssen hat. tim hat ja gesagt das es im herbst noch tolle produkte gibt. vielleicht ist ja aperture 4 auch dabei.

    was ich sicher nicht mache ist , den switch zu lightroom 5. wie oben schon geschrieben, ist der workflow von aperture das a und o. auch das synchronisieren von zwei macs ist apple like. zu hause arbeite ich an meinem mac pro. unterwegs nutze ich das macbook pro retina. so kann ich an einem ort auf dem macbook pro aufhoeren, zu hause mit dem mac pro synchronisieren, und weiter arbeiten. das spart viel zeit. 🙂 !!

  4. Joerg Lange sagt:

    Ich hatte zur Zeit einen ähnlichen Test wg meiner M8 und D600 für meinen Blog ausgearbeitet und bin dabei wirklich drauf gekommen, dass LR5 – für meinen Geschmack – beim Thema Bildbearbeitung, Manipulation, Objektivdatenbank dem Aperture einfach überlegen ist. Auch wenn mir die Datenbank in Aperture super gefällt, werde ich nun nach einigen Jahren bei LR5 bleiben – damit kann ich einfach mehr rausholen, gerade auch bei der D600.

  5. Hallo Jörg,

    bei der Leica unterschreibe ich Dir Deine Erfahrung sofort. LR4 bzw. kann mit den DNGs der Leica deutlich besser umgehen. Noch besser soll da Capture 1 sein.

    Bei der D600 oder auch OM-D habe ich mit Aperture die gleichen Ergebnisse erzielen können, mit einem für mich besseren Workflow. Ich muss aber auch gestehen, dass ich mich in letzter Zeit deutlich mit Aperture auseinandergesetzt habe

  6. Alex sagt:

    Same here! Ich will wirklich bei Aperture bleiben, aber leider habe ich das Problem der Objektivkorretur mit meiner Sony NEX-5r. Diese habe ich jetzt seid 11 Monaten und trotz einiger RAW Updates von Aperture habe ich keine Verbesserung. Somit fotografiere ich immer noch in RAW+JPEG und dass nervt. Ich bin auf kommenden Dienstag gespannt. Habe auch schon mehrmals LR getestet, aber die Integration von Aperture und iPhone und iPad ist einfach unschlagbar. Wie ist es denn bei euch ausgegangen? Schon gewechselt?

    1. Ich glaube, Objektivkorrekturen gibt’s bei Aperture gar nicht.

      Gewechselt habe ich noch nicht, weil für mich die Bedienung von Aperture noch klare Vorteile hat. Ich probiere immer mal wieder.

      Ich denke, ich muss mich bald entscheiden, denn wenn Apple nicht bald was macht, ist der Zug abgefahren

      1. Alex sagt:

        Hi Mark, soweit ich weiß ist in Aperture eine Objektivkorrektur integriert. Das bedeutet man kann Sie nicht explizit auswählen aber Sie sollte bei der RAW-Verarbeitung angewandt werden. Ich habe gerade mal ein Testbild mit dem Kit Objektiv (SEL P1650) gemacht und da sieht man es ganz deutlich. Kann das Bild gerne mal zur Verfügung stellen.

        Jetzt am Dienstag ist ja wieder ein Apple Event, wo angeblich die neuen iPad vorgestellt werden und wahrscheinlich auch Mac OS 10.9 und da ist meine Hoffnung das auch eine überarbeitete Version Aperture kommen wird.

        Ansonsten werde ich mir auch was überlegen. Finde es nur schade mit dem Abgleich mit den anderen iOS Devices, denn die Bilder erst in Lightroom bearbeiten, dann exportieren, in iPhoto bzw. Aperture wieder importieren und dann auf das iPad bzw. iPhone importieren finde ich nicht so toll.

        Hat denn ein Lightroom Nutzer einen guten Workflow für so was?

        1. Hi Alex, ich habe es noch nicht mitbekommen, dass Aperture Objektivkorrekturen anwendet. Liegt wahrscheinlich daran, dass man es nicht wie bei LR auswählen kann.

          Wenn ich ehrlich sein soll, ist auch meine Hoffnung, dass in Zusammenhang mit Mavericks oder kurz danach Aperture X vorgestellt wird. Apple hat ja FinalCut und auch Logic auch in einer neuen Version rausgebracht. Ich hoffe nur, dass der Zeitraum der Veröffentlichung zwischen Logic und Aperture nicht wie zwischen FinalCut und Logic ist. Das waren ca. zwei Jahre 😉

    2. Guido sagt:

      Ich bin immer noch nicht wirklich weiter. Außer, dass demnächst eine weitere Hürde bei Aperture dazukommt. Meine neue Olympus E-M1 ist auf dem Weg. RAW-Unterstützung durch AP3 – derzeit (wie immer) Fehlanzeige. Und erfahrungsgemäß muss ich darauf wieder zig Monate warten. Deshalb überlege ich derzeit ernsthaft (mal wieder) den Aufwand mit RAW aufzugeben. Die Olympus JPG OOC sind dermaßen gut, dass da eigentlich kein Bearbeitungszwang mehr entsteht/besteht. Außerdem stelle ich auch bei Olympus fest, dass keine Software die RAW so gut entwickelt, wie die Herstellersoftware. Die RAW aus dem Olympus Viewer sind einfach besser – wie bei der Canon Haussoftware.

      Aber irgendwie ist Aperture für mich trotzdem im Kopf noch gesetzt. Die Bildverwaltung und das UI sind ja auch ein wichtige Punkte. Und da ist Aperture wirklich ungeschlagen – egal ob mit RAW, TIF oder JPG.

      1. Bei Apple ist das Thema, dass nicht Aperture das Update erhält, sondern das gesamte OS X, damit die RAWs auch in Quicklook angezeigt werden und auch iPhoto die erkennt. Die letzten Male ging es aber recht schnell mit den Update

    1. Jörg Lange sagt:

      Aperture 3.5 ist ja wieder nur ein „Service-Update“ – mehr nicht. Und wenn man sich so durchliest, was für Fehler dort behoben wurden, fragt man sich eh, wieso die in einer derart „ausgereiften“ (im Sinne von ewig am Markt befindlichen) Software noch drinnen sein konnten. Mit Aperture bekleckert sich Apple wahrlich nicht mit Ruhm. Schade, mal so vielversprechend angefangen…

  7. Überall lese ich von Aperture 3.5 nur bekomme ich es nirgends. Außer ein Raw-Kompatibilitätsupadate und iPhoto habe ich noch nichts erhalten.

    @Jörg bzgl. der Fehlerkorrekturen sehe ich das so, dass das nicht immer Fehler sind, die „noch“ drin sind, sondern der Eine oder Andere beim letzten oder vorletzten Update sich eingeschlichen hat und auch nicht jeder betroffen ist/war.

    @Alex, Dein Nex-5r Problem wird auch nicht gelöst, wenn es in Aperture nicht eine richtige Objektivkorrektur (ähnlich LR) gibt. Und wenn ich mir z.B. http://www.apertureforum.de/viewtopic.php?t=1112 ansehe, dann ist keine richtige Korrektur da drin

  8. Guido sagt:

    Inzwischen sind die Würfel bei mir gefallen – für LR5.
    Und wider Erwarten – ich vermisse Aperture bis auf die Diashows und Face Detection ÜBERHAUPT nicht.
    Inzwischen habe ich mich so gut in LR reingefuchst, dass ich lieber mit LR statt mit Aperture arbeite.
    Lediglich die beiden o.g. Punkte stören mich, da sie nicht annähernd so gut bzw. gar nicht in LR umgesetzt sind. Aber Diashow JPG sind im Nu aus LR in AP3 importiert.

    Was Apple mit Aperture

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